10 Anzeichen dafür, dass du unbewusst ein Trauma in dir trägst

Trauma ist nicht immer offensichtlich. Viele Menschen denken, dass Trauma nur durch große, dramatische Ereignisse wie Unfälle, Missbrauch oder Krieg entsteht.

Doch noch viel häufiger sind es die stillen, emotionalen Verletzungen aus der Kindheit oder chronischer Stress, die tiefe Spuren hinterlassen. Diese Erfahrungen werden verdrängt – doch der Körper und Geist vergessen sie nicht. Und so legen sie sich in einem Trauma nieder, welches unser Nervensystem regelmäßig belastet.

Doch woran erkennst du, dass ein Trauma im Verborgenen arbeitet?

In diesem Artikel erfährst du 10 typische Anzeichen, die auf unbewältigtes Trauma hinweisen.

1. Überreaktion auf kleine Auslöser (Trigger)

Wenn dich scheinbar harmlose Situationen übermäßig wütend, traurig oder ängstlich machen, könnte das ein Hinweis auf Trauma sein. Trigger sind wie Erinnerungen, die unbewusst alte Wunden aktivieren. Dein Nervensystem reagiert dann so, als wärst du in Gefahr – auch wenn es objektiv keinen Grund dafür gibt.

2. Chronische Überforderung oder Erschöpfung

Menschen mit Trauma erleben oft das Gefühl, ständig „am Limit“ zu sein. Der Körper bleibt in einem dauerhaften Stresszustand, was zu Erschöpfung, Schlafproblemen oder Burnout führen kann. Selbst kleine Aufgaben wirken überwältigend.

3. Schwierigkeiten, Emotionen zu regulieren

Trauma kann dazu führen, dass Emotionen entweder intensiv und unkontrollierbar erscheinen oder fast vollständig unterdrückt werden. Du spürst entweder zu viel oder gar nichts. Dieses emotionale Auf und Ab kann Beziehungen und den Alltag belasten.

4. Selbstsabotage und negative Glaubenssätze

Viele Menschen mit verborgenem Trauma haben unbewusste Überzeugungen wie:

🔹 „Ich bin nicht gut genug.“

🔹 „Ich verdiene kein Glück.“

🔹 „Ich bin nicht liebenswert.“

Diese tief verankerten Glaubenssätze führen oft dazu, dass wir uns selbst sabotieren – sei es in der Karriere, in Beziehungen oder bei der Selbstfürsorge.

5. Körperliche Beschwerden ohne klare Ursache

Trauma speichert sich im Körper. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder chronische Verspannungen sind oft psychosomatische Reaktionen auf unverarbeitete emotionale Verletzungen. Wenn medizinisch keine Ursache gefunden wird, könnte das ein Zeichen für ein tiefer liegendes Trauma sein.

6. Probleme mit Nähe und Vertrauen

Hast du Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen oder dich emotional zu öffnen? Trauma kann die Fähigkeit, sichere Bindungen einzugehen, stark beeinträchtigen. Beziehungen können als bedrohlich oder erdrückend empfunden werden, selbst wenn du dich nach Nähe sehnst.

7. Perfektionismus und Kontrollzwang

Ein starkes Bedürfnis nach Kontrolle ist oft eine Reaktion auf früher erlebte Hilflosigkeit. Perfektionismus und das ständige Streben nach Leistung sind unbewusste Versuche, Sicherheit zu schaffen und Schwäche zu vermeiden.

8. Dissoziation – Das Gefühl, „nicht ganz da“ zu sein

Dissoziation ist ein Schutzmechanismus des Gehirns. In stressigen oder emotional herausfordernden Situationen „schaltest du ab“ und fühlst dich, als wärst du nicht wirklich anwesend. Dieses Gefühl der Entfremdung kann eine Reaktion auf früher erlebte, überwältigende Ereignisse sein.

9. Suchtverhalten und Ablenkung

Ob Alkohol, Arbeit, Essen, soziale Medien oder Netflix – Menschen mit Trauma suchen oft unbewusst nach Wegen, ihren inneren Schmerz zu betäuben. Suchtverhalten ist ein Versuch, unangenehme Gefühle zu vermeiden oder zu verdrängen.

10. Schwierigkeiten, sich selbst zu lieben

Ein grundlegender Mangel an Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist eines der häufigsten Anzeichen für tief sitzendes Trauma. Du kämpfst vielleicht mit Selbstkritik oder einem Gefühl der Leere, das schwer zu füllen ist.

Warum ist es wichtig, diese Anzeichen zu erkennen?

Unbewältigtes Trauma wirkt sich nicht nur auf deine mentale Gesundheit aus, sondern beeinflusst dein gesamtes Leben – von deinen Beziehungen bis hin zu deiner körperlichen Verfassung. Im Kern trifft ein solches Trauma in erster Instanz dein Nervensystem. Von hier aus startet eine Kettenreaktion, die sich nicht immer kurzfristig zeigt, jedoch langfristig deine Gesundheit stark beeinträchtigt.
Das Erkennen der Anzeichen ist der erste Schritt zur Heilung.

Wege zur Heilung:

🌿 Therapie und Coaching: Traumatherapie, EMDR oder körperorientierte Verfahren helfen, alte Wunden zu verarbeiten.

🌿 Achtsamkeit und Meditation: Durch bewusste Selbstreflexion kannst du mehr Verbindung zu deinem inneren Selbst herstellen.

🌿 Selbstmitgefühl: Sei sanft zu dir selbst. Trauma heilt nicht über Nacht – gib dir Zeit.

🌿 Körperarbeit: Yoga, Atemübungen und somatische Therapie helfen, Trauma auf körperlicher Ebene zu lösen.

Fazit:

Trauma muss nicht dein Leben bestimmen. Indem du die Anzeichen erkennst und dich aktiv mit ihnen auseinandersetzt, eröffnest du dir die Möglichkeit, Heilung zu finden, dein Nervensystem in einen Zustand der gesunden Regulation zu bringen und in deine volle Kraft zu kommen.

Erkennst du dich in einigen dieser Anzeichen für unbewusstes Trauma wieder?

Du bist nicht allein. Hier auf Body X Mind bist du genau richtig, um die entscheidenden Ansätze zu erfahren und dir einen Weg zu zeigen.

Teile deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren oder speichere dir diesen Beitrag, um dich auf deinem Heilungsweg zu begleiten.

Deine Anna

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